saison20142015
29. Oktober 2014 // 12.59 Uhr

Der Pokalwahnsinn geht weiter

Das Pokalmärchen 2014/15 geht für Dynamo weiter. Die SGD setzte sich am Dienstagabend vor 28.053 Zuschauern in einem packenden, temporeichen und umkämpften Spiel nach 120 Minuten verdient mit 2:1 gegen Zweitligist VfL Bochum durch. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Beide Dresdner Tore erzielte Justin Eilers (61., 95.), es waren seine Treffer zwölf und 13 im 18. Pflichtspiel für Dynamo. Simon Terodde hatte die Gäste nach 53 Spielminuten in Führung gebracht. Mit dem Sieg zieht Dynamo zum ersten Mal nach 20 Jahren in die Runde der letzten 16 Mannschaften ein. Das Achtelfinale wird am 3./4. März 2015 gespielt. Die Begegnungen werden am Mittwochabend nach Abschluss der 2. Runde ausgelost.

Im Vergleich zum torlosen Unentschieden beim MSV Duisburg wechselte Cheftrainer Stefan Böger auf zwei Positionen. Für Marvin Stefaniak rückte Sinan Tekerci in die Startelf, Luca Dürholtz startete anstelle von Robin Fluß. Vor Benjamin Kirsten im Tor verteidigten David Vrzogic und Niklas Kreuzer auf den Außenbahnen, die Innenverteidigung bildeten Dennis Erdmann und Michael Hefele (C). Die Position im defensiven Mittelfeld nahm Jannik Müller ein, davor agierten im 4-1-4-1 Luca Dürholtz und Mathias Fetsch im Zentrum der Viererreihe. Auf den Flügeln rochierten Sinan Tekerci und Justin Eilers, die Spitze davor hieß Sylvano Comvalius.

Bei kühlem Herbstwetter um die 5 Grad ging es mit dem Anpfiff auf dem Platz gleich heiß her. Vier Minuten waren gespielt, als zwei Bochumer nach einem Abwehrfehler der Dresdner Hintermannschaft auf Kirsten zuliefen. Sestak zögerte aber zu lange und Erdmann konnte den Ball im letzten Moment zur Ecke klären. Dynamo fand in den ersten 20 Minuten der Partie wenig Zugriff aufs Spiel und hatte Schwierigkeiten, sich gegen bissige Bochumer Entlastung zu verschaffen. Die erste Gelegenheit ergab sich nach einem Konter, doch Eilers fand 18 Meter vorm Tor keine Anspielstation (9.).

Nach 20 Minuten ging ein Bruch durchs Spiel des Zweitligisten, Dynamo fand nun deutlich besser in die Partie. Ein Torschuss von Fetsch (21.) läutete eine Drangphase der Böger-Elf ein. Comvalius (25.) und Tekerci (26.) hatten weitere gute Gelegenheiten, ehe der Ball nach einem Schuss von Eilers im Bochumer Tornetz lag. Passgeber Comvalius stand aber zuvor im Abseits, weshalb der Treffer nicht zählte (27.). Nun war Dynamo die tonangebende Mannschaft. Die Hausherren gewannen eine Vielzahl an Zweikämpfen und Bochum kreierte wenig Gefahr für das Tor von Benny Kirsten. Sestak und Celozzi sahen nach Foulspielen die Gelbe Karte, Tasaka erhielt den Karton nach Reklamieren.

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst musste Butscher in höchster Not zur Ecke klären, weil Eilers nach Comvalius-Flanke blank vor Luthe gewesen wäre. Der Ball ging knapp am Tor vorbei zur Ecke. Doch nach dem Standard zappelte die Kugel im Netz. Erdmann stieg im Fünfmeterraum am höchsten und setzte das Spielgerät wuchtig in die Maschen. Doch während die meisten Zuschauer und die Dynamo-Mannschaft jubelten, zeigte Schiedsrichter Markus Wingenbach nicht zum Mittelkreis. Erst zögerte der Unparteiische, weil sich sein Assistent nicht zur Mittellinie bewegte. Dann bekam er von außen das Zeichen, dass ein Stürmerfoul von Eilers vorlag und erkannte zum Entsetzen aller Dresdner auf Freistoß für Bochum. Doch die Entscheidung von Wingenbach war korrekt. Kurz darauf ging es torlos in die Pause.

Personell unverändert ging es auf beiden Seiten nach der Halbzeit weiter. Und Dynamo machte sofort wieder Betrieb. Comvalius wurde auf der rechten Seite freigespielt und passte scharf nach innen, wo Eilers und Dürholtz knapp verpassten (50.). Doch kurz darauf musste die SGD einen Rückschlag wegstecken. Mit einem der wenigen Vorstöße kamen die Gäste zum Führungstreffer. Terodde wurde im Sechzehner hoch angespielt und köpfte den Ball Richtung Innenpfosten, von wo aus das Spielgerät zum 0:1 aus Dresdner Sicht ins Tor trudelte (54.). Der Ball ging gegen die Laufrichtung von Kirsten, der chancenlos war.

Nur eine Minute später klärte Kirsten in höchster Not, als Latza aus zehn Metern zum Abschluss kam, aber am Dresdner Schlussmann scheiterte, der überragend und  mit schnellem Reflex parierte. Doch nach kurzem Schrecken kam die Sportgemeinschaft mit aller Macht zurück ins Spiel. Und wie: Nur sieben Minuten nach dem Bochumer Treffer markierte Justin Eilers auf der Gegenseite den Ausgleich. Vrzogic hatte Comvalius 30 Meter vor dem Tor zentral angespielt, der wollte durchstecken auf Dürholtz. Ein Bochumer bekam den Fuß dazwischen, schoss aber mit dem Klärungsversuch den eigenen Mann an. Von dort prallte der Ball in den Lauf von Eilers, der gut spekuliert hatte und zielstrebig mit der Kugel am Fuß auf Luthe zuging. Aus zwölf Metern ließ Dynamos Nummer 11 dem Bochumer Keeper mit seinem Schuss ins kurze Eck keine Abwehrchance. Es stand 1:1 (61.).

Auch nach dem Ausgleich waren es die Dresdner, die nach vorne mehr investierten. Comvalius, nach Zuspiel von Tekerci (75.), und Dürholtz mit einem Sololauf (78.), hatten jeweils die Führung auf dem Fuß. Cacutalua lenkte den Ball nach Comvalius-Eingabe fast ins eigene Tor (81.). In der Schlussphase der regulären Spielzeit stand Dynamo etwas tiefer und lauerte auf Konter. Fetsch kam aus fünf Metern zum Kopfball, Luthe hatte den Ball aber sicher (85.). Tekerci brachte Dürholtz mit einer Ablage im Strafraum in eine gute Schussposition, der Außenristschlenzer verfehlte das Tor aber deutlich. Somit blieb es nach Ablauf der 90 Minuten beim 1:1, nun hieß es zweimal 15 Minuten Verlängerung.

Die 94. Minute lief im Dresdner Stadion, als Dynamo durch Vrzogic einen Freistoß auf der linken Halbfeldposition hatte. Die Bochumer köpften den Ball aus dem 16er, doch zu kurz. Mit purem Willen tankte sich Tekerci in den Zweikampf, eroberte den Ball und steckte volley mit der Fußspitze auf Eilers durch, der nicht im Abseits stand. Der Torschütze zum 1:1 blieb kaltschnäuzig und tunnelte Luthe aus sieben Metern trocken. Es stand 2:1, Dynamo hatte das Spiel gedreht, die Lennéstraße tobte.

Und weiter ging es: Nur wenig später schloss Dürholtz aus zentraler Position ab, der Ball wurde abgefälscht und senkte sich über den bereits geschlagenen Schlussmann nur knapp neben das Tor (96.). Böger wechselte anschließend zum ersten Mal: Mit Alban Sabah für Luca Dürholtz kam ein defensiver Spieler aufs Feld (102.). Die letzte Torchance in der ersten Hälfte der Verlängerung hatte Ex-Dynamo Losilla, doch Kirsten war zur Stelle (105.).

Zwei Minuten waren im vierten Spiel-Abschnitt gespielt, als Böger erneut wechselte. Für den sichtlich ausgepowerten Tekerci, der mit donnerndem Beifall von den Rängen verabschiedet wurde, kam nun Marvin Stefaniak auf den Rasen. Bochum warf jetzt alles nach vorne, um den Ausgleich zu erzwingen. Aus dem Spiel heraus präsentierte sich die Mannschaft von Peter Neururer vor dem Dresdner Tor aber oft ideenlos. Stattdessen war Dynamo dem dritten Tor in der 116. Minute ganz nah. Sabah eroberte den Ball, passte in den Lauf von Eilers, der 25 Meter vor dem Tor in einen Pressschlag mit Bochums Torwart Luthe ging und plötzlich den Ball vor den Füßen und das verwaiste Tor vor der Brust hatte. Doch der zweifache Torschütze verpasste es in dieser Szene, den Deckel auf die Partie zu machen und schob die Kugel haarscharf am kurzen Pfosten vorbei.

So ging es mit Spannung in die letzten Minuten. Kurz darauf musste Kirsten gegen Gregoritsch alles riskieren, ging aber als Sieger hervor (117.). Eine Minute später verpasste Forssell nach einem Kopfball das Dresdner Tor nur um Zentimeter. Dynamo überstand auch die zweiminütige Nachspielzeit – nach dem Abpfiff lagen sich Spieler, Betreuer und Fans in den Armen.

So fand das Pokalmärchen von Dresden aufgrund einer überzeugenden und geschlossenen Mannschaftsleistung seine Fortsetzung. Freilich darf nur kurz gefeiert werden. Am Samstag (01.11.2014, 14 Uhr) steht bereits das nächste wichtige Drittliga-Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers an. Wir wünschen den Gästen eine gute und sichere Heimreise und möchten an dieser Stelle nochmal einen kleinen Extra-Dank für unsere nimmermüden „Physios“, Ärzte und die medizinische Abteilung der Reha Nord loswerden, die gemeinsam mit ihren Zauberhänden aus einem Hexenschuss am Dienstagabend zwei „Hexenschüsse“ gemacht haben!

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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