saison20142015
07. Februar 2015 // 18.11 Uhr

Ein Nachmittag zum Vergessen

Dynamos Lucas Ehrlich (li.) im Zweikampf mit Matti Fischer von Energie Cottbus. | Foto: Steffen Manig

Die SG Dynamo Dresden erlebt einen rundum ernüchternden Samstagnachmittag und verliert das Geisterspiel gegen den FC Rot-Weiß Erfurt mit 0:1 (0:0). Rafael Czichos entschied die Partie spät durch einen Treffer aus Nahdistanz (88.). Damit legt Dynamo einen Fehlstart ins Fußballjahr 2015 hin und verliert vorerst den Anschluss nach oben. Am kommenden Samstag folgt das Auswärtsspiel in Kiel. Die Holsteiner setzten sich am Samstag in Cottbus durch und liegen in der Tabelle nur noch einen Punkt hinter der SGD.

Dynamos Cheftrainer Stefan Böger stellte das 4-2-3-1 im Vergleich zum Auswärtsspiel in Münster auf zwei Positionen um. Anstelle des Gelb-gesperrten Erdmann rückte Fiel in die Startelf. Rechts begann der wiedergenesene Eilers anstelle von Jimi Müller.

Vor leeren Rängen entwickelte sich von Beginn an eine zerfahrene Partie, in der die erste Chance lange auf sich warten ließ. In der 20. Spielminute brachte Fiel einen Freistoß von links außen vors Tor. Dort setzte sich Hefele im Luftduell durch, konnte den Ball jedoch nicht über die Linie drücken. Den zweiten Ball brachte Jannik Müller aus kurzer Distanz auf den Kasten, schoss jedoch den Erfurter Schlussmann Klewin an, der die Situation dann bereinigte. Dynamo erspielte sich in dieser Phase ein leichtes Übergewicht. Nach einer knappen halben Stunde spielte Jannik Müller einen sehenswerten Diagonalball rechts raus zu Kreuzer. Dessen flache Eingabe suchte Comvalius, der jedoch im gegnerischen Fünfer nicht gut zum Ball stand und dann beim Abschluss entscheidend gestört wurde.

Zehn Minuten später hallte ein blechernes Scheppern durchs leere Stadion Dresden. Vorausgegangen war die gefährlichste Torannäherung des Spiels, abermals durch die SGD. Nach einem Einwurf auf der linken Seite machte Dürholtz die Kugel an der Torauslinie fest und legte dann klug zurück auf die 16 zu Moll. Dynamos defensiver Mittelfeldmann fackelte nicht und brachte den Ball mit dem rechten Vollspann Richtung kurzer Pfosten. Und genau dort, hinter dem geschlagenen Klewin, schlug der Ball auch ein – und sprang zurück ins Feld.

Die letzte Situation vor der Pause gehörte dann den Gästen. Rechts im Strafraum setzte sich Bukva durch und zog den Ball Richtung langer Pfosten auf. Die Kugel strich knapp vorbei, auch weil Wiegers mit den Fingerspitzen noch dran war.

Ohne Wechsel kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Es waren noch keine fünf Minuten rum, da gab es die erste strittige Szene: Fiel hatte einen Freistoß von links hereingebracht, in der Mitte kam keiner an den Ball, aber am langen Pfosten lauerte Eilers. Zwar sprang Dynamos Rechtsaußen die Kugel einen Tick zu weit vom Fuß, dennoch kam er zum Abschluss. Als der Ball seinen Fuß verlassen hatte, wurde Eilers von einem Erfurter schmerzhaft von den Beinen geholt, der Schuss wurde geklärt. Schiedsrichter Tobias Reichel wertete die Szene als sauberen Zweikampf, eine mehr als fragwürdige Entscheidung.

Doch insgesamt tauchten beide Mannschaften selten gefährlich vor des Gegners Tor auf. Nach einer Stunde wurde Comvalius 35 Meter vorm RWE-Tor vielversprechend auf die Reise geschickt und hätte allein auf Klewin zugehen können – wenn nicht der Assistent die Fahne gehoben und fälschlich auf Abseits entschieden hätte.

In der Folge verlor Dynamo mehr und mehr den Faden, viele kleine individuelle Fehler brachten den Spielaufbau immer wieder ins Stocken. Beide Trainer wechselten nun, Stefan Böger brachte Jimi Müller für Fiel (68.), Andrich kam für Comvalius (81.) und feierte sein Debüt im schwarz-gelben Trikot. Wiegers wurde selten gefordert, war aber gegen Czichos‘ Distanzschuss auf dem Posten (64.) und fing auch einen gut geschlagenen Diagonalball ab, als sich rechts im 16er ein Erfurter davongeschlichen hatte (77.).

Mit der Einwechslung von Jimi Müller stellte Böger von 4-2-3-1 auf 4-4-2 um, Müller rückte auf die rechte Seite, Eilers wechselte in den Angriff. Doch die entscheidende Offensivaktion sollte den Gästen vorbehalten bleiben. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit brachten die ganz in Blau spielenden Blumenstädter einen Freistoß aus dem linken Halbfeld auf den langen Pfosten. Dort gewann ein Erfurter das Kopfballduell und legte den Ball quer zurück auf den ersten Pfosten, wo Czichos aus kürzester Distanz ins obere Eck zum 0:1 einnetzte (88.). Wiegers war chancenlos – und das Gegentor erinnerte an den ersten Gegentreffer in Münster vor Wochenfrist.

Stefan Böger reagierte noch einmal und brachte Tobias Müller für Dürholtz ins Spiel (88.). Aber die Männer von Trainer Walter Kogler konnten die Uhr runterspielen und nach der zweiminütigen Nachspielzeit einen Auswärtssieg bejubeln. Dynamo hingegen stand im leeren Stadion Dresden mit ebensolchen Händen da – ein Nachmittag zum Vergessen.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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