Die SG Dynamo Dresden fährt beim SV Wehen Wiesbaden vor 5.301 Zuschauern einen hochverdienten Dreier ein und setzt sich mit 2:0 (0:0) durch. In einem gutklassigen und temporeichen Spiel waren Eilers und Stefaniak für die Schwarz-Gelben erfolgreich (72., 84.). Beide Spieler hatten zudem mit jeweils einem Aluminiumtreffer die Chance, weitere Treffer zu markieren. Knapp 1.500 Gästefans freuten sich nach 90 Minuten über einen Auswärtssieg, bei dem die Null erstmals in dieser Saison hinten stand. Damit mischt die Sportgemeinschaft weiter auf den vorderen Rängen des Tableaus mit.
Dynamos Cheftrainer Stefan Böger veränderte seine Startelf nach der 1:2-Heimniederlage gegen Kiel gleich auf drei Positionen. Für Marvin Stefaniak und David Vrzogic feierten Sinan Tekerci und Niklas Kreuzer ihr Startelfdebüt. Dennis Erdmann ersetzte nach überstandener Knieprellung Alban Sabah und spielte an der Seite von Jannik Müller in der Innenverteidigung. Vor Stammtorhüter Benjamin Kirsten wechselte Nils Teixeira von der rechten auf die linke Abwehrseite. Auf seine angestammte Position als Rechtsverteidiger rückte Niklas Kreuzer. Cristian Fiel (K) zog neben Quirin Moll auf der Doppelsechs die Fäden im Mittelfeld. Auf den Außenbahnen rochierten Sinan Tekerci und Justin Eilers. Im zentralen Mittelfeld sollte Luca Dürholtz als Spielmacher die einzige Spitze Sylvano Comvalius mit Zuspielen füttern und das schwarz-gelbe Spiel an sich reißen.
Dynamo startete griffig und mit hohem Anfangstempo in die Partie. Die Böger-Schützlinge zeigten ein gutes Umschaltspiel und setzten die favorisierten Wiesbadener von Anfang an mit geradlinigem Angriffsfußball unter Druck. Der Ball rollte wieder besser als zuletzt durch die Dresdner Reihen. Die SGD war nach zwei Niederlagen in Folge auf Wiedergutmachung aus und erspielte sich allein in den ersten zehn Minuten drei gute Chancen. Nach zwölf Minuten kamen die Gastgeber erstmals in die Nähe des Dresdner Strafraumes. Nils-Ole Book kam aus 15 Metern halblinks zum Schuss, packte einen platzierten Flachschuss aus, doch Benjamin Kirsten tauchte nach unten und hielt den verdeckten Ball fest.
Beide Teams schnauften kurz durch, um dann gleich wieder Schwung aufzunehmen. Dynamo blieb auch in dieser Phase die spielbestimmende und vor allem torgefährlichere Mannschaft. Justin Eilers versetzte in der 22. Spielminute mit einer Körperdrehung seinen Gegenspieler im Strafraum und platzierte dann einen harten Flachschuss mit links an den langen Pfosten. Das Spielgerät prallte zurück ins Feld, Dürholtz und nochmals Eilers scheiterten im Nachschuss.
Nach einer halben Stunde kam José Pierre Vunguidica nach einer Unaufmerksamkeit in der Dresdner Hintermannschaft aus zehn Metern zum Abschluss, aber auch diese Großchance vereitelte Kirsten mit einem klasse Reflex. Das Spiel blieb intensiv und wogte hin und her. Beide Teams schenkten sich in den ersten 45 Minuten nichts, vor allem die Sportgemeinschaft versäumte es jedoch, sich für den gezeigten guten Offensivfußball mit einem Treffer zu belohnen.
In der zweiten Halbzeit ging es nahtlos so weiter. Die erste Chance hatten diesmal jedoch die Gastgeber durch Vunguidica (47.). Die Antwort der Schwarz-Gelben ließ aber keine drei Minuten später auf sich warten. Nils Teixeira lupfte den Ball schön hinter die Abwehr der Gastgeber, wo Dürholtz in den freien Raum stürmte und mit dem ersten Kontakt aus spitzem Winkel direkt abschloss – SVWW-Schlussmann Kolke fälschte den Ball in höchster Not noch Richtung Außennetz ab (50.).
Nach 63 Minuten brachte Böger mit Marvin Stefaniak frisches Blut ins Spiel und nahm Dürholtz runter, der viel unterwegs und immer ein Gefahrenherd für die Abwehr der Gastgeber gewesen war. Der neue Mann sollte an diesem Samstagnachmittag den Unterschied ausmachen. Zunächst war es jedoch Jannik Müller, der zuerst einen Gegenspieler im Strafraum gut ablief und nur eine Minute später in einen Benyamina-Schuss grätschte, der dadurch nicht auf’s Tor kam, sondern über die Latte strich (66.).
Keine 60 Sekunden später macht Niklas Kreuzer das Spiel mit einem Einwurf weit in der Wiesbadener Hälfte schnell und schickte Justin Eilers in den Raum. Der 26-Jährige ließ in seiner unnachahmlichen Art seinen Gegenspieler aussteigen und drosch das Spielgerät aufs Tor, wo wiederum Kolke zur Ecke klärte.
Kurz darauf war es Fiel, der rechts am Strafraum einen Gegenspieler düpierte und mit seiner Flanke am langen Pfosten Stefaniak fand. Dieser brachte den Ball mit links scharf nach innen, wo Eilers einfach mal die Hacke hinhielt und Kolke überwand. Doch das Gespann um Schiedsrichter Timo Gerach hatte eine Abseitsposition ausgemacht.
Die Böger-Schützlinge wollten mehr und drückten weiter auf den verdienten Führungstreffer. Und kurze Zeit später wurden sie belohnt. Stefaniak ging links zur Grundlinie und flankte butterweich an den langen Pfosten, wo Eilers völlig blank war. Unbewacht hatte er keine Mühe, den Ball zum 1:0 einzuschieben (72.). Vier Minuten später hatte Stefaniak aus spitzem Winkel die Möglichkeit zum 2:0, aber er setzte den Ball zu hoch über den starken Gästekeeper und dessen Kasten. Wehen drängte weiter auf ein Tor, das nun den Ausgleich bedeutet hätte.
Doch in der 84. Minute machte Stefaniak den Deckel auf den Auswärtssieg. Der Ball kam am eigenen 16er zu Fiel, der keinen Befreiungsschlag auspackte, sondern einen klugen Ball auf Comvalius spielte. Der Mittelstürmer sah im Rücken Stefaniak starten und verlängerte direkt mit dem Kopf. Dynamos Joker ging an der Mittellinie los, hängte einen Gegenspieler ab und setzte sich im Strafraum gegen den zweiten fein durch, bevor er frei vor Kolke überlegt zur 2:0-Führung rechts unten einschob.
Wehen versuchte noch einmal alles, konnte aber keine große Gefahr mehr kreieren. Als die Uhr fast abgelaufen war, setzte sich Stefaniak im Mittelfeld noch einmal im Eins-gegen-Eins durch und fackelte nicht lange: Anstatt rechts oder links den Nebenmann mitzunehmen, fasste er sich ein Herz, weil er sah, dass Kolke einen Schritt zu weit vorm Kasten stand. Aus 25 Metern wuchtete er den Ball an die Lattenunterkante und hätte beinahe ein Doppelpack geschnürt. Doch der Ball setzte 20 Zentimeter vor der Linie auf und ein 3:0 wäre des Guten wohl auch zu viel gewesen.
Am Ende freuten sich die Dynamo-Profis gemeinsam mit den Fans in der Kurve über einen verdienten Auswärtssieg, bei dem hinten die Null stand. Nach zwei Niederlagen zeigte das Team, dass die letzten Misserfolge nicht mehr als Ballast in den Köpfen steckten. Am kommenden Samstag (06.09.) erwartet die SGD den SSV Jahn Regensburg zum nächsten schweren Heimspiel, bei dem der gesetzte Aufwärtstrend fortgesetzt werden soll.
Wer am Samstag in Wiesbaden dabei war, ist wieder dazu aufgerufen, an der Umfrage des Fanprojekts Dresden teilzunehmen, um die Rahmenbedingungen rund um das Spiel mit allen beteiligten Partnern auswerten und verbessern zu können. Hier geht es direkt zum Fragebogen. Danke euch!
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